Gemeindegeschichte

Die Johannisgemeinde wurde 1863 mit der Einsetzung des ersten Pfarrers als nunmehr fünfte Pfarrei in Karlsruhe gegründet. Ein Kirchengebäude gab es noch nicht. So mussten die Gottesdienste zunächst in der Stadtkirche oder der Kleinen Kirche abgehalten werden. 1873 konnte dann ein provisorischer Betsaal im Hinterhaus der Schützenstraße 35 eingerichtet werden. Ein Pfarrhaus erhielt die Gemeinde 1874 mit dem Bau des Pfarrhauses Werderstraße 4.

Erst am 11. April 1889 konnte die Kirche am Werderplatz eingeweiht werden. Der Bau wurde durch Spenden ermöglicht. So stifteten u.a. die Nachbargemeinden, von Großherzog Friedrich I. kamen 3000, von Prinz Karl von Baden 1000 Goldmark. Großherzogin Luise sorgte für den Altar mit Kreuz und bezahlte Paramente für Kanzel und Altar. Von der Kronprinzessin und späteren Königin von Schweden und Norwegen wurde ein Abendmahlkelch mit Patene geschenkt. Erbgroßherzog Friedrich gab die ihm zur Vermählung vom Bochumer Verein geschenkten drei Kirchenglocken samt Glockenstuhl und die Stadtgemeinde ließ die Turmuhr montieren.

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Kirche, Pfarr- und Gemeindehäuser

Die neu gegründete Südstadtgemeinde besaß ursprünglich keinen eigenen Kirchenbau und hielt ihre Gottesdienste in der nahen Stadtkirche oder in der Kleinen Kirche. Nach langen Vorplanungen entstand 1887-89 die Johanniskirche nach Plänen des Kirchenbauinspektors Ludwig Diemer.

Durch Luftangriffe am 9. August und 5. September 1944 wurde die Kirche bis auf den Glockenturm zerstört. Nach Spendenaufrufen und unter tatkräftiger Mithilfe begann 1949 der Wiederaufbau der Kirche unter der Ägide des Karlsruher Architekten Dr. Hans Rösiger und konnte 1954 abgeschlossen werden.

Durch schweren Sturm wurde der Turmhelm durch am 10. August 1959 während Dacharbeiten abgerissen und landete ohne Personenschaden auf dem Werderplatz. Das eindringende Wasser schädigte die Orgel jedoch schwer.

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Kirchenraum

Das Innere der Kirche war bis 2013 mit fest eingebauten Kirchenbänken versehen. Diese wurden entfernt, um andere Formen des Gottesdienstes zu ermöglichen, der Vesperkirche Raum zu geben und um Platz für kirchliche Veranstaltungen zu gewinnen. Zwischen den Pfeilern des Kirchenschiffs wurden einige historische Bänke der Wiederaufbauzeit bewahrt.

Die Flammen und das Tetragramm in der Apsis wurden 1968 von dem Grafiker Karl Helmut Wagner aus Niefern bei Pforzheim gestaltet. Anläßlich der Ausstellung "KirchenTräume" (2001) fügte der Künstler Bernd Brach in der Apsis als Schriftzug hinzu: "Du bereitest mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde, du salbst mein Haupt mit Öl und schenkst mir voll ein." (Ps. 23,5)

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